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Ausstellung „Ballett in der Welt
der Kulturen und Traditionen“
>> zur Webausstellung
Ägyptologen untersuchen
interkulturelle Kontakte
Vor
etwa
3.500
Jahren
gründeten
die
ägyptischen
Könige
die
Siedlung
Sai
auf
der
gleichnamigen
Nilinsel
in
Nubien
und
die
ersten
ägyptische
Beamte
wurden
mit
den
Amtsgeschäften
beauftragt.
Lebten
die
Ägypter
in
Sai,
dem
heutigen
Sudan,
genauso
wie
in
ihrer
Heimat?
Welchen
Einfluss
hatte
die
unmittelbare
Nachbarschaft
zur
lokalen
Bevölkerung
auf
ihren
Alltag?
Was
passierte,
als
die
pharaonische
Lebenskultur
auf
die
lokale
nubische
Tradition
traf?
Wie
zugewanderte
Ägypter
und
die
einheimische
nubische
Bevölkerung
einen
lebendigen
Mikrokosmos
und
Miteinander
der
Kulturen
schufen,
erforscht
Ägyptologin
Julia
Budka
mit
Ihrem
Team
an
der
Ludwig-
Maximilians-Universität München (LMU).
Archäologische Neufunde auf der Insel Sai
Bei
den
Ausgrabungen
im
Sudan
fand
Julia
Budka
unter
anderem
ein
Pyramidengrab
für
einen
Gold-
schmiedemeister,
das
etwa
1450
vor
Christus
auf
der
Nilinsel
Sai
angelegt
wurde
und
nun
in
die
neue
Untersuchung
der
Folgen
interkultureller
Kontakte
im
antiken Ägypten einfließen kann.
Das
bislang
unbekanntes
Pyramidengrab
mit
mehreren
Bestattungen
lässt
sich
dem
ehemaligen
Gold-
schmiedemeister
Chummose
zuordnen.
Die
neue
Funde
und
Erkenntnisse
weisen
u.a.
darauf
hin,
dass
Sai
etwa
300
Jahre
länger
besiedelt
war
als
bislang
angenommen
-
bis
etwa
1200
vor
Christus.
Die
Entdeckungen
belegen
auch,
wie
rasch
sich
die
lokalen
Eliten
auf
Sai
im
Neuen
Reich
ägyptisierten,
nachdem
König
Thutmosis
III.
das
afrikanische
Kermar-Reich
in
Nubien
zerschlagen
hatte.
Die
frühesten
Bestattungen
auf Sai in ägyptischem Stil gehen auf die Zeit dieses Königs zurück.
Mit Kochtöpfen und Vorurteilen im Gepäck
Sie
kamen
mit
Schiffen,
vollgeladen
mit
Kochtöpfen,
Geschirr
und
anderen
Dingen,
die
man
zum
Leben
braucht
-
so
könnte
man
sich
den
Einzug
der
ersten
ägypti-
schen
Beamten
in
die
neue
Siedlung
auf
der
Nilinsel
Sai
vorstellen.
Und
auch
mit
Vorurteilen
im
Gepäck.
"Sie
hatten
Ängste,
die
mitunter
an
heutige
Abwehr-
haltungen
gegenüber
Menschen
anderer
Kulturen
erinnern.
Es
gibt
Textstellen,
in
denen
zum
Beispiel
vor
Nubiern
gewarnt
wurde
mit
dem
Hinweis,
diese
würden
betrügen
und
stehlen.
Wenn
man
sich
allerdings
ansieht,
wie
die
Menschen
miteinander gelebt haben, wird das Bild bunter", sagt Budka.
Ein buntes Miteinander
Der
Alltag
und
das
Zusammenleben
der
ersten
Generationen
von
Ägyptern
muss
noch
geprägt
gewesen
sein
vom
Konflikt
mit
dem
untergehenden
Kerma-Reich.
Die
Ägypter
haben
sich
nach
und
nach,
Generation
für
Generation
mit
dem
Leben
auf
der
Nilinsel
und
der
lokalen
Bevölkerung
arrangiert.
"Als
die
kriegerischen
Auseinandersetzungen
beendet
waren,
gab
es
plötzlich
einen
Boom
in
der
Stadt",
erklärt die Archäologin.
Das
gab
beiden
Kulturen
neue
Impulse.
Burka
ist
sicher,
"dass
das
nur
möglich
war,
weil
man
einen
Deal
mit
der
lokalen
Bevölkerung
gefunden
und
sich
adaptiert
hat."
Es
entstand
zum
Beispiel
eine
ägyptische
Keramikproduktion
auf
Sai.
Viele
Funde
zeugen
davon,
dass
die
Tongefäße
in
Sai
zwar
die
typische
ägyptische
Form
hatten,
aber
zuweilen
auch
nubische
Merkmale,
etwa
eine
bestimmte
Strichpolitur
-
also
Aspekte
der
nubischen
Töpferproduktion
neu
umsetzten.
"Am
Ende
der
18.
Dynastie
hatten
die
Menschen
auf
Sai
einen
sehr
guten
Lebensstandard,
vergleichbar
dem
in
Ägypten",
berichtet
die
LMU-Expertin.
Und
bevor
die
Ägypter
die
Siedlung
wieder
aufgaben
und
sich
zurückzogen,
hatten
sie
es
offenbar geschafft, sich die Fremde zur Heimat zu machen.
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24.07.2017
Blick auf die Ruinen der Stadt Sai. Bildquelle: © Julia Budka
Der Stein Uschebti
Der Stein Uschebti nennt den Namen des Besitzers des Grabes:
Es handelt sich um den Goldschmiedemeister Chnummose.
Auf
Sai
gibt
es
sehr
viele
Keramikfunde.
Das
Bild
zeigt
sudanesische
Inspektorinnen,
die
versuchen,
die
richtigen
Scherben
zusammen
zu
puzzeln.
Bilderquelle: © Julia Budka