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Die Printausgaben der RESONANZ ab Januar 2006 sind im STADTARCHIV NÜRNBERG (Marientorgraben 8, 90402 Nürnberg) verfügbar | Signatur AvPer 804
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Tel. +49 (0)911 - 80 134 51  NABI Verlag | resonanz medien
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Ausstellung „Ballett in der Welt der Kulturen und Traditionen“  >> zur  Webausstellung
Ägyptologen untersuchen interkulturelle Kontakte  
Vor   etwa   3.500   Jahren   gründeten   die   ägyptischen   Könige   die   Siedlung   Sai auf   der   gleichnamigen   Nilinsel   in   Nubien   und   die   ersten   ägyptische   Beamte wurden   mit   den   Amtsgeschäften   beauftragt.   Lebten   die   Ägypter   in   Sai,   dem heutigen   Sudan,   genauso   wie   in   ihrer   Heimat?   Welchen   Einfluss   hatte   die unmittelbare   Nachbarschaft   zur   lokalen   Bevölkerung   auf   ihren   Alltag?   Was passierte,    als    die    pharaonische    Lebenskultur    auf    die    lokale    nubische Tradition   traf?   Wie   zugewanderte   Ägypter   und   die   einheimische   nubische Bevölkerung   einen   lebendigen   Mikrokosmos   und   Miteinander   der   Kulturen schufen,   erforscht   Ägyptologin   Julia   Budka   mit   Ihrem   Team   an   der   Ludwig- Maximilians-Universität München (LMU). Archäologische Neufunde auf der Insel Sai Bei   den   Ausgrabungen   im   Sudan   fand   Julia   Budka   unter anderem      ein      Pyramidengrab      für      einen      Gold- schmiedemeister,   das   etwa   1450   vor   Christus   auf   der Nilinsel    Sai    angelegt    wurde    und    nun    in    die    neue Untersuchung   der   Folgen   interkultureller   Kontakte   im antiken Ägypten einfließen kann. Das   bislang   unbekanntes   Pyramidengrab   mit   mehreren Bestattungen     lässt     sich     dem     ehemaligen     Gold- schmiedemeister   Chummose   zuordnen.   Die   neue   Funde und   Erkenntnisse   weisen   u.a.   darauf   hin,   dass   Sai   etwa 300   Jahre   länger   besiedelt   war   als   bislang   angenommen -   bis   etwa   1200   vor   Christus.   Die   Entdeckungen   belegen auch,   wie   rasch   sich   die   lokalen   Eliten   auf   Sai   im   Neuen Reich   ägyptisierten,   nachdem   König   Thutmosis   III.   das afrikanische   Kermar-Reich   in   Nubien   zerschlagen   hatte.   Die   frühesten   Bestattungen auf Sai in ägyptischem Stil gehen auf die Zeit dieses Königs zurück. Mit Kochtöpfen und Vorurteilen im Gepäck Sie   kamen   mit   Schiffen,   vollgeladen   mit   Kochtöpfen,   Geschirr   und   anderen   Dingen, die   man   zum   Leben   braucht   -   so   könnte   man   sich   den   Einzug   der   ersten   ägypti- schen   Beamten   in   die   neue   Siedlung   auf   der   Nilinsel   Sai   vorstellen.   Und   auch   mit Vorurteilen    im    Gepäck.    "Sie    hatten    Ängste,    die    mitunter    an    heutige    Abwehr- haltungen   gegenüber   Menschen   anderer   Kulturen   erinnern.   Es   gibt   Textstellen,   in denen   zum   Beispiel   vor   Nubiern   gewarnt   wurde   mit   dem   Hinweis,   diese   würden betrügen    und    stehlen.    Wenn    man    sich    allerdings    ansieht,    wie    die    Menschen miteinander gelebt haben, wird das Bild bunter", sagt Budka. Ein buntes Miteinander Der   Alltag   und   das   Zusammenleben   der   ersten   Generationen   von   Ägyptern   muss noch   geprägt   gewesen   sein   vom   Konflikt   mit   dem   untergehenden   Kerma-Reich.   Die Ägypter   haben   sich   nach   und   nach,   Generation   für   Generation   mit   dem   Leben   auf der    Nilinsel    und    der    lokalen    Bevölkerung    arrangiert.    "Als    die    kriegerischen Auseinandersetzungen   beendet   waren,   gab   es   plötzlich   einen   Boom   in   der   Stadt", erklärt die Archäologin. Das    gab    beiden    Kulturen    neue Impulse.   Burka   ist   sicher,   "dass das   nur   möglich   war,   weil   man einen     Deal     mit     der     lokalen Bevölkerung    gefunden    und    sich adaptiert   hat."   Es   entstand   zum Beispiel          eine          ägyptische Keramikproduktion   auf   Sai.   Viele Funde    zeugen    davon,    dass    die Tongefäße     in     Sai     zwar     die typische   ägyptische   Form   hatten, aber     zuweilen     auch     nubische Merkmale,   etwa   eine   bestimmte Strichpolitur   -   also   Aspekte   der nubischen    Töpferproduktion    neu umsetzten. "Am    Ende    der    18.    Dynastie    hatten    die    Menschen    auf    Sai    einen    sehr    guten Lebensstandard,   vergleichbar   dem   in   Ägypten",   berichtet   die   LMU-Expertin.   Und bevor   die   Ägypter   die   Siedlung   wieder   aufgaben   und   sich   zurückzogen,   hatten   sie   es offenbar geschafft, sich die Fremde zur Heimat zu machen. >> Zurück zur Übersicht
24.07.2017
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Blick auf die Ruinen der Stadt Sai. Bildquelle: © Julia Budka             
Der Stein Uschebti
Der Stein Uschebti nennt den Namen des Besitzers des Grabes: Es handelt sich um den Goldschmiedemeister Chnummose.
Auf    Sai    gibt    es    sehr    viele    Keramikfunde.    Das    Bild    zeigt    sudanesische Inspektorinnen,   die   versuchen,   die   richtigen   Scherben   zusammen   zu   puzzeln. Bilderquelle: © Julia Budka
Ägyptologen aus München untersuchen interkulturelle Kontakte  
Vor     etwa     3.500     Jahren     gründeten     die ägyptischen   Könige   die   Siedlung   Sai   auf   der gleichnamigen    Nilinsel    in    Nubien    und    die ersten    ägyptische    Beamte    wurden    mit    den Amtsgeschäften   beauftragt.   Lebten   die   Ägyp- ter   in   Sai,   dem   heutigen   Sudan,   genauso   wie in   ihrer   Heimat?   Welchen   Einfluss   hatte   die unmittelbare      Nachbarschaft      zur      lokalen Bevölkerung   auf   ihren   Alltag?   Was   passierte, als    die    pharaonische    Lebenskultur    auf    die lokale    nubische    Tradition    traf?    Wie    zuge- wanderte     Ägypter     und     die     einheimische nubische      Bevölkerung      einen      lebendigen Mikrokosmos   und   Miteinander   der   Kulturen schufen,    erforscht    Ägyptologin    Julia    Budka mit   Ihrem   Team   an   der   Ludwig-Maximilians- Universität München (LMU). Archäologische Neufunde auf der Insel Sai Bei   den   Ausgrabungen   im   Sudan   fand   Julia   Budka unter   anderem   ein   Pyramidengrab   für   einen   Gold- schmiedemeister,   das   etwa   1450   vor   Christus   auf der   Nilinsel   Sai   angelegt   wurde   und   nun   in   die neue    Untersuchung    der    Folgen    interkultureller Kontakte im antiken Ägypten einfließen kann. Das     bislang     unbekanntes     Pyramidengrab     mit mehreren   Bestattungen   lässt   sich   dem   ehemaligen Goldschmiedemeister    Chummose    zuordnen.    Die neue   Funde   und   Erkenntnisse   weisen   u.a.   darauf hin,   dass   Sai   etwa   300   Jahre   länger   besiedelt   war als    bislang    angenommen    -    bis    etwa    1200    vor Christus.    Die    Entdeckungen    belegen    auch,    wie rasch   sich   die   lokalen   Eliten   auf   Sai   im   Neuen Reich   ägyptisierten,   nachdem   König   Thutmosis   III. das      afrikanische      Kermar-Reich      in      Nubien zerschlagen   hatte.   Die   frühesten   Bestattungen   auf Sai   in   ägyptischem   Stil   gehen   auf   die   Zeit   dieses Königs zurück. Mit     Kochtöpfen     und     Vorurteilen     im Gepäck Sie      kamen      mit      Schiffen,      vollgeladen      mit Kochtöpfen,    Geschirr    und    anderen    Dingen,    die man   zum   Leben   braucht   -   so   könnte   man   sich   den Einzug    der    ersten    ägyptischen    Beamten    in    die neue   Siedlung   auf   der   Nilinsel   Sai   vorstellen.   Und auch    mit    Vorurteilen    im    Gepäck.    "Sie    hatten Ängste,   die   mitunter   an   heutige   Abwehrhaltungen gegenüber   Menschen   anderer   Kulturen   erinnern. Es    gibt    Textstellen,    in    denen    zum    Beispiel    vor Nubiern   gewarnt   wurde   mit   dem   Hinweis,   diese würden    betrügen    und    stehlen.    Wenn    man    sich allerdings   ansieht,   wie   die   Menschen   miteinander gelebt haben, wird das Bild bunter", sagt Budka. Ein buntes Miteinander Der   Alltag   und   das   Zusammenleben   der   ersten Generationen    von    Ägyptern    muss    noch    geprägt gewesen    sein    vom    Konflikt    mit    dem    unter- gehenden   Kerma-Reich.   Die   Ägypter   haben   sich nach    und    nach,    Generation    für    Generation    mit dem    Leben    auf    der    Nilinsel    und    der    lokalen Bevölkerung    arrangiert.    "Als    die    kriegerischen Auseinandersetzungen    beendet    waren,    gab    es plötzlich    einen    Boom    in    der    Stadt",    erklärt    die Archäologin. Das   gab   beiden   Kulturen   neue   Impulse.   Burka   ist sicher,   "dass   das   nur   möglich   war,   weil   man   einen Deal   mit   der   lokalen   Bevölkerung   gefunden   und sich   adaptiert   hat."   Es   entstand   zum   Beispiel   eine ägyptische     Keramikproduktion     auf     Sai.     Viele Funde   zeugen   davon,   dass   die   Tongefäße   in   Sai zwar   die   typische   ägyptische   Form   hatten,   aber zuweilen    auch    nubische    Merkmale,    etwa    eine bestimmte   Strichpolitur   -   also   Aspekte   der   nubi- schen Töpferproduktion neu umsetzten. "Am   Ende   der   18.   Dynastie   hatten   die   Menschen auf     Sai     einen     sehr     guten     Lebensstandard, vergleichbar   dem   in   Ägypten",   berichtet   die   LMU- Expertin.    Und    bevor    die    Ägypter    die    Siedlung wieder   aufgaben   und   sich   zurückzogen,   hatten   sie es   offenbar   geschafft,   sich   die   Fremde   zur   Heimat zu machen.   >> Zurück zur Übersicht
24.07.2017
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Copyright © NABI Verlag. Alle Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Eine Weiterveröffentlichung, Vervielfaltigung, Verbreitung auch in    elektronischer Form, sowie eine Speicherung, die über die private Nutzung hinausgeht, ist ohne vorherige Zustimmung des Verlages nicht zulässig.
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Das Zentrum für Gesundheitsförderung Nürnberg e.V. bietet kostenlose und neutrale Beratung zu medizinischen, gesundheits- und sozialrechtlichen Themen.
Der gemeinnützige Verein JugBi e.V. unterstützt Forschungen zum Thema "Interkulturelle Kommunikation und Mehrsprachigkeit" und ist Mitglied des Netzwerks "Internationalisierung von Bildung in der Metropolgegion Nürnberg".
Blick auf die Ruinen der Stadt Sai. Bildquelle: © Julia Budka     
Der   Stein   Uschebti   nennt   den   Namen   des   Besitzers   des   Grabes:   Es   handelt   sich um den Goldschmiedemeister Chnummose.  © Julia Budka       
Der   Stein   Uschebti   nennt   den   Namen   des   Besitzers   des   Grabes:   Es   handelt   sich um den Goldschmiedemeister Chnummose.  © Julia Budka       
Auf    Sai    gibt    es    sehr    viele    Keramikfunde.    Das    Bild    zeigt    sudanesische Inspektorinnen,   die   versuchen,   die   richtigen   Scherben   zusammen   zu   puzzeln. Bilderquelle: © Julia Budka